Omende Oade – „Altwiener Klänge“
Omende Oade (= Damen Duo in der Wiener Musikantensprache) hat sich auf jene Lieder spezialisiert, die der Wienermusik-Spezialist Ernst Weber als „Volkslieder in/aus Wien“ bezeichnet. Nicola Benz (Gesang & Violine) und Katharina Metzner (Harfe & Gesang) – die neue Besetzung seit Winter 2023 – interpretieren diese in der spezifischen „Weana Fasson“, wie ihre Volkssängerinnen-Vorbilder Trude Mally, Karoline Müller, Maly Nagl, … Es wird also viel gedudelt! Dazwischen erklingen instrumentale Weana-Tänze, Walzer und Polkas. Die ungewöhnliche Besetzung Gesang/Violine & Harfe knüpft an die Musizierpraxis des frühen 19. Jahrhunderts in Wien an, als zahlreiche Harfenist:innen mit Sänger:innen oder bzw. mit Geiger:innen im Prater, auf Kirtagen, in Gasthäusern und Hinterhöfen musizierten.
In ihrem neuen Programm „Stadtspaziergang durch Alt-Wien. Musikalisch erzählt von einer Liederhändlerin und Harfenistin“, das am 5. November 2024 im Café 7*Stern Wohnzimmer Premiere feierte, lädt Omende Oade zu einer virtuellen Zeitreise ins 19. Jahrhundert ein. Es ist ein kleines, unterhaltsames Singspiel, in dem die Reiseleiterin Carola Piefke ihrer Reisegruppe Interessantes und Kurioses über die Stadt erklärt. Dabei beantwortet sie viele Fragen wie zum Beispiel: Was sind Wiener Zeiserln? Warum sind die Harfenist:innen so verpönt? Wann ist der Brigittenauer Kirtag? Was ist der Linienwall? Wo kann man gut und günstig essen und trinken? Wie verkaufen die Händler:innen ihre Waren? Wer sind die Wäschermadln? etc. Außerdem erhält das Publikum Einblick in das turbulente Liebesleben der Reise-Caro, die sich im 19. Jahrhundert als Liederhändlerin tarnt, mit ihrem Besenbinder-Franzl. Unterstützt und begleitet wird sie dabei von ihrer Kollegin, der Harfen-Kathi, ebenfalls eine Tarnung, um im 19. Jahrhundert nicht aufzufallen.
Idee & Konzept: Nicola Benz
Endregie: Miriam Papst
Nicola Benz wuchs mit traditioneller Allgäuer Volksmusik in der Familienmusik „Eglofser Stuben- und Tanzmusik“ auf, in der sie 1982 bis 1998 spielte. Sie studierte Volkskunde, Musikwissenschaft und Erziehungswissenschaft in Freiburg im Breisgau. Vertiefende wissenschaftliche Einblicke erhielt sie in ihrer Funktion als wissenschaftliche Hilfskraft im damaligen Deutschen Volksliedarchiv (heute: Zentrum für Populäre Kultur und Musik). Bei ihrer ersten Anstellung in Wien – beim Österreichischen Volksliedwerk – kam sie mit dem Wienerlied und der Wienermusik in Berührung und ist seither davon fasziniert. Seit 2005 ist sie Mitglied der Schankpartie, die bis 2019 regelmäßig im Heurigen Dornbacher Pfarrer zu hören war und seit 2023 im Gasthaus Bauer und im Heurigen Muth wiederaufspielt. Weiters wirkte sie in folgenden Ensembles/Chören mit: Kammervokalensemble des Rupert-Ness-Gymnasiums Wangen i. A. (1989-1992), Freiburger Domkapelle (1992-1998), Ohrenwixler (1994-1996), Wiener Singakademie (1998-2001), Fast aus Wien (2003-2004), Bazinga (2013-2020).
Gesangsunterricht hatte Nicola Benz u.a. bei Ursula Zerbe, Barbara Ostertag, Pamela Mildenhall, Bernd Oliver Fröhlich. Seit Herbst 2023 ist sie Schülerin von Nataša Mirković.
Die „vielsaitige“ Harfenistin Katharina Metzner (vormals Hofbauer) bespielt – seit ihrem Auszug aus dem beschaulichen Kärnten in die Musikweltstadt Wien und ihrem erfolgreichen Master-Studienabschluss an der KWPU – solistisch wie auch in mannigfaltigen Ensemblebesetzungen, unter anderem Bühnen und Gräben der Wiener Staatsoper, des Wiener Musikvereins, des Volkstheaters und des Wiener Konzerthauses. Ihre musikalische und stilistische Vielfalt reicht dabei von Klassik über Volksmusik und Elektronik bis hin zur Improvisation und musikalischen Unterstützung am Krankenbett. Außerdem engagiert sie sich bei diversen Musikvermittlungsprojekten (u. a. Wiener Hoffräulein; Verein Kultur für Kinder in Zusammenarbeit mit dem Wien Museum und den Wiener Sängerknaben; Österreichisches Volksliedwerk) und ist am Zentrum für Musikvermittlung Wien 14 (in Karenz) als Harfenpädagogin tätig.